Wer legt eigentlich fest, was normal ist? Welche Maßstäbe erwartet und produziert Schule? Was geht in der Schule noch als normal durch? Welche Standards werden wo erwartet? Prof. Norbert Wenning, Fachmann für „Interkulturelle Bildung“, setzt sich in seinem Vortrag mit „Normalitätsvorstellungen der Schule“ auseinander.
Die Organisation von „Schule", wie wir sie alle kennen, und das pädagogische Handeln in dieser Organisation bauen auf weitgehend geteilten gemeinsamen Grundideen über Schule und pädagogisches Handeln auf. Diese Grundideen und -überzeugungen sind vielfach unbewusst und unausgesprochen. Sie werden häufig erst an den Stellen sichtbar, an denen Realität und Vorstellung über Realität nicht mehr zusammenpassen, aktuell etwa bei der Frage, welche sprachlichen Voraussetzungen werden in der Schule gemacht und welche bringen z. B. schulpflichtige Kinder mit, die aus anderen Staaten kommen. Die Diskussion um die Umsetzung von Inklusion ist ein weiterer aktueller Diskussionspunkt. An Beispielen wird aufgezeigt, woher solche Grundmuster stammen bzw. wovon sie beeinflusst werden und welche Wirkungen sie haben.