Die menschliche Stimme / Das Telefon

Samstag, 17. Oktober 2020, 19:30
Theater Lübeck – Großes HausBeckergrube 16, 23552 Lübeck
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Die menschliche Stimme
(La voix humaine)Monooper von Francis Poulenc (1899‑1963), Libretto von Jean Cocteau (1889‑1963)

und

Das Telefon
oder »L’amour à trois«
Kammeroper von Gian Carlo Menotti (1911‑2007)

Inhalt

»Früher traf man sich. Konnte das Unmögliche wagen. Ein Blick und alles konnte anders sein. Aber mit diesem Apparat hier ist Schluss und aus.«

Tele-Kommunikation im Wandel der Zeit

Anno 1930. »Hallo, wir sind zu mehreren in der Leitung, legen Sie auf!« – »Hallo! Man unterbricht uns.« Vor unserem geistigen Auge tauchen junge Damen aus alten Filmen auf, wie sie eifrig zahllose Verbindungskabel in zahlreiche Buchsen stecken.

Telefonieren als Mangelkommunikation. Jean Cocteau zeichnet 1930 in »Die menschliche Stimme« eine Frau, die Realitätsverweigerung ins Extrem treibt – aus Angst vor einem Leben mit dieser Realität. Das Telefon scheint ihr ideales Medium, um den Geliebten zurück zu gewinnen. Sie muss jedoch erkennen, dass die vermeintlich beste Waffe sich gegen sie kehrt: »Früher traf man sich. Konnte das Unmögliche wagen, den Geliebten mit Küssen und Umarmungen überzeugen. Aber mit diesem Apparat hier ist Schluss und aus.« Francis Poulenc lässt daraus 1958 die Seelenlandschaft einer irrsinnig Liebenden entstehen.

Anno 1975. Wer erinnert sich noch an den Sound der Wählscheibe und das Klicken vom Viertelanschluss?

Telefonieren als Fetisch. Lucy kann nur per Telefon kommunizieren. Sie will auch gar nicht anders; reale Gespräche von Angesicht zu Angesicht sind ihre Sache nicht. Und würde Ben sie nicht mit ihren eigenen Mitteln stellen, wo bliebe das Happy End? Gian Carlo Menotti beweist 1946 in seinem musikalischen Sketch »Das Telefon oder L’amour à trois«, dass die Telefonitis schon vor Jahrzehnten grassierte. Uns stehen heute bloß schlagkräftigere Mittel zur Verfügung …

Anno 2020. Man stelle sich vor: Corona-Lockdown ohne Smartphone oder Zoom-Konferenzen. Und doch: »Früher traf man sich …«. Zwei Einakter, die einmal als feinsinniges Psychogramm und einmal als skurril-amüsante Farce, Möglichkeiten und Grenzen der Tele-Kommunikation beleuchten.

 


So 27/09/20 | 19.30 Uhr
Großes Haus

Sa 17/10/20 | 19.30 Uhr
Großes Haus

Do 19/11/20 | 19.30 Uhr
Großes Haus

Do 26/11/20 | 19.30 Uhr
Großes Haus

Fr 11/12/20 | 19.30 Uhr
Großes Haus


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