Die Vorstellung fällt aus!!! L´Africaine - Premiere

Freitag, 03. April 2020, 19:30
Theater Lübeck – Großes HausBeckergrube 16, 23552 Lübeck
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Grand opéra/Große Oper von Giacomo Meyerbeer (1791–1864) und Richard van Schoor (*1961)
Libretto von Eugène Scribe (1791–1861), Thomas Goerge (*1973)
Eine Kooperation des Künstlerkollektivs Angermayr/Goerge/Somé/Traoré/van Schoor mit der Oper Halle und dem Theater Lübeck im Rahmen des Projektes »I like Africa and Africa likes me – I like Europe and Europe likes me«
Gefördert im Fonds Doppelpass der Kulturstiftung des Bundes
(Uraufführung 1865/2018–2020)
Lübecker Erstaufführung
In französischer und deutscher Sprache mit deutschen Übertiteln

»Der Rückgriff auf die Genetik tendiert zu einer Bestätigung der Rassentypologien des 19. Jahrhunderts.«
Achille Mbembe. Kritik der schwarzen Vernunft. 2014.


Der europäische Entdecker der Renaissance, Vasco da Gama, interpretiert als Held der spektakulären Grand opéra im Paris des Jahres 1865 mit ihren auf Überwältigung abzielenden opulenten musikalischen und szenischen Mitteln, großen Chören und dramatischen Gesangspartien sowie verwandelt in den Jahren 2018 bis 2020 durch ein afrikanisch-europäisches Künstlerkollektiv– nicht mehr und nicht weniger auf die Bühne zu bringen, hat sich die erste Phase des Kooperationsprojektes »I like Africa and Africa likes me – I like Europe and Europe likes me« der Oper Halle mit dem Musiktheater des Theater Lübeck und dem Fonds Doppelpass der Kulturstiftung des Bundes vorgenommen, die in der Spielzeit 2018/19 an der Oper Halle stattfand. Die Konfrontation einer Kulturerrungenschaft aus der Hochphase der Kolonialzeit mit einer zeitgenössischen postkolonialen Perspektive geschieht hier auf ebenso kritische wie unterhaltsame Weise. In Lübeck zu sehen ist als Kooperations-Gastspiel der Oper Halle mit dem Chor des Theater Lübeck sowie dem Philharmonischen Orchester der Hansestadt Lübeck der Abschlussabend der ersten Projektphase, in der die französische Oper eine sukzessive Überschreibung erfahren hat und in neuer Gestalt erklingt.

Von seiner Welterkundungsreise bringt Vasco da Gama zwei Menschen als Beweise mit, die belegen mögen, wie mannigfaltig die Welt ist, die er erobert hat. Sklaven sollen sie sein, aber eine von ihnen, Sélika, beginnt Vasco zu lieben und rettet ihm das Leben. Und doch bleibt er, der sich längst mit der Europäerin Ines verbunden hat, am Ende unerreichbar für sie – so die Sicht der Grand opéra. Was geschieht nun, wenn die Geschichte aus afrikanischer Perspektive neu erzählt werden soll? Wie intervenieren heutige Performer vom afrikanischen Kontinent in den Tableaus der französischen Hochkultur? Welche Musik entwickelt sich unter diesem Aspekt aus der Meyerbeerschen Partitur heraus? Der Abend zeigt das Gegenbild zur Uraufführung »L’Européenne« von Richard van Schoor, in der die interkontinentale Beziehung zwischen Afrika und Europa auf persönlicher Ebene in umgekehrter Richtung thematisiert wird.
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