Was ist historische Wahrheit? Was ist Fiktion? Beide Günter Grass und Daniel Kehlmann entwerfen in »Das Treffen in Telgte« und »Tyll« ein Panorama des Dreißigjährigen Kriegs und der Welt des Barocks. Dieses ist sowohl von Schrecken, Krankheit, Hexenverfolgung und Tod gezeichnet, aber zugleich auch von einer ungebändigten Lebenslust, Schönheit und Poesie.
Das Ehepaar Marina und Herfried Münkler – sie Literaturwissenschaftlerin und begeisterte Grass-Leserin, er Historiker und einer der besten Kenner des Dreißigjährigen Kriegs – gehen den beiden Schriftstellern auf den Grund. Sie vollziehen nach, worin beide in ihren Werken historisch wahrhaftig sind und wo sie sich der literarischen »Freiheit des Narren« bedienen.
Schließlich wird auch danach gefragt, was wir heute noch aus der Geschichte lernen können und warum die längst vergangene Zeit des Barocks uns heute näher ist, als wir glauben.
© Reiner Zensen und Amac Garbe