Hochstapler, Trunkenbolde, Schnüffler - Verrückte Schmetterlinge

Dienstag, 29. Oktober 2019, 09:00 - 17:00
Museum für Natur und UmweltMusterbahn 8, 23552 Lübeck
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Eine Fotoausstellung von Ingo Arndt

Schmetterlinge gehören mit ihrer zerbrechlichen Schönheit zu den großen Sympathieträgern im Tierreich. Aber wer weiß schon, dass es unter ihnen auch „Dauerläufer“, „Trunkenbolde“, „Hochstapler“, „Taucher“ und sogar „sprechende“ Vertreter gibt. Und das direkt vor unserer Haustür!
Mit spektakulären Fotografien zeigt Ingo Arndt Ungesehenes, Spannendes und "Verrücktes" aus der Welt dieser überaus formenreichen Insektenordnung.

Die Schmetterlinge bilden mit knapp 160.000 beschriebenen Arten, nach den Käfern, die artenreichste Insektenordnung. Sie gehören mit ihrer zerbrechlichen Schönheit zu den großen Sympathieträgern im Tierreich. In der Fülle der Arten gibt es viele, die uns verblüffen und staunen lassen. Sie überraschen mit „verrücktem“ Aussehen oder Verhalten.

Da ist zum Beispiel der Hornissen-Glasflügler oder auch Bienen-Glasflügler genannt (wissenschaftlicher Name Sesia apiformis). Der gibt als „Hochstapler“ vor, Hornisse zu sein. Mit gelb-schwarzem Warnmuster und perfekt nachgeahmtem Aussehen profitiert er von der Schreckwirkung. Stechen kann der harmlose Schmetterling nicht. Der „Hochstapler“ ist das Titelmotiv der Ausstellung. Der Hornissen-Glasflügler kommt in Deutschland häufig vor und lebt nahe an Gewässern.

Der südamerikanische Bananenfalter (Caligo memnon) liebt überreife und vergorene Bananen. Nach einem solchen „Bananen-Shake“ ist der „Trunkenbold“ vom Alkohol benebelt, torkelt und ist nicht mehr flugtüchtig.

Im Süden Europas kommt das Große Nachtpfauenauge oder Wiener Nachtpfauenauge vor (Saturnia pyri). Mit 15 Zentimetern Flügelspannweite ist dieser Nachtfalter nicht nur der größte europäische Schmetterling, sondern die Männchen sind auch „Super-Schnüffler“. Sie können Weibchen im Umkreis von bis zu fünf Kilometern riechen und orten.

Weiterhin zeigt die Ausstellung „Dauerläufer“, „Taucher“ und „Höhenrekordler“ unter den Schmetterlingen und viele mehr. Vorgestellt wird der „Größte“ ebenso wie der „Kleinste“. Die Besucherinnen und Besucher der Ausstellung erfahren die Tricks und Kniffe wie Schmetterlinge Feinde überlisten und wie sie frostfrei den Winter überstehen. Insgesamt umfasst die Ausstellung 43 großformatige Fotografien. Um sie aufzunehmen, verbrachte Ingo Arndt zusammen mit seiner Frau Silke Arndt Monate in den unterschiedlichsten Ländern und auf mehreren Kontinenten. Viele Bilder der Ausstellung entstanden aber auch direkt vor der eigenen Haustür. Hinter jedem Foto steckt eine spannende Geschichte.

Die Texte wurden vom Autoren Claus-Peter Lieckfeld verfasst. Die Ausstellung ist zweisprachig in Deutsch und Englisch.

Mit seinen Bildern möchte Ingo Arndt beim Betrachter Emotionen wecken, ihm den Reichtum der Natur vor Augen führen und dadurch für den Naturschutz werben. In den letzten 30 Jahren ist die Zahl der Schmetterlinge in vielen Lebensräumen in ihrer Zahl stark zurückgegangen oder sie sind bereits komplett verschwunden. Es gilt, dies zu erkennen und entgegen zu steuern.

Flankierend zur Bilderschau zeigt das Museum für Natur und Umwelt mehrere Sammlungskästen, mit Schmetterlingen aus der Region. Die umfangreiche wissenschaftliche Insekten-Sammlung im Hause dokumentiert die Artenfülle und umfasst auch historische Teilsammlungen. Damit sind die Lübecker Sammlungen insgesamt wichtiger Teil der globalen Forschungsstruktur. Sie sind wertvoll z.B. bei Fragestellungen nach Veränderungen von Fauna und Flora und werden von Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen eingesehen.

Ein Highlight der Ausstellung sind neben Arndts Bildern die lebenden bunten Distelfalter, deren Entwicklung - das Raupenstadium, die Verpuppung und mit etwas Glück der Schlupf - in der Ausstellung beobachtet werden kann.

Ausstellung bis zum 
Öffnungszeiten: Di-Fr 9-17 und Sa+So 10-17



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