Freitag, 17. März 2017

30 Jahre UNESCO Weltkulturerbe Lübeck - Personen, Fakten und Gedächtnis

Freitag, 17. März 2017

„Welterbe-Nominationsgebiet“ – Ausschnitt aus der offiziellen Kartierung im Management-Plan. Die unerklärliche Ausgrenzung der historischen Blöcke 18 (zwischen Rathaus und Königstraße) sowie des Blocks zwischen Böttcherstraße und Untertrave und des restlichen Gründerviertels mit unterer Beckergrube, unterer Alf- und Mengstraße dokumentiert, dass die Lübecker Denkmalpflege 1986 eine unzureichende Vorstellung sowohl vom zu schützenden baulichen Erbe als auch von der Bedeutung der neuen Denkmal-Kategorie „UNESCO-Welterbe“ besaß.

Lübeck braucht mehr Wissen über das gebaute Erbe. Die Althaus-Sanierer und BIRL erarbeiteten gemeinsam die Ausstellungen „Umgang mit der Altstadt – Wohnen in der Altstadt“ – sogar im Auftrag der Stadt (hier ein Podest mit Formsteinen einer Ausstellung im Burgkloster. Foto M. Finke).

Das „Forschungsprojekt Innenstadt“ der TU Hannover 1980-85 lieferte die wissenschaftlichen Grundlagen für die Ausweisung der Altstadt als UNESCO-Weltkulturerbe (im Bild eine 1981 aufgedeckte Wandstruktur im Haus Koberg 2, Foto J. Chr. Holst).

Kahlschlag im UNESCO-Welterbe-Areal 1994 – gegen die Welterbe-Konvention (für die LN-Passage, ab 1996 „Königpassage“. Foto M. Finke).

„Was sollen Sie denn mit den ollen Steinen?“ Antwort der Archäologen auf die Frage, ob einige dieser gotischen Kellermauern vielleicht im Untergeschoss des Karstadt-II-Neubaus erhalten werden könnten, als Denkmal, das die Geschichte dieses „Standorts“ anfassbar dokumentiert? Statt Denkmal gibt hier nur die saubere „Lösung“ mit schwerstem Gerät zu denken (Foto M. Finke).

„Der UNECO-Beschluss bedeutet zunächst eine Anerkennung für 15 Jahre Sanierungsplanung und Altstadterhaltung“ (Bauverwaltung 1987). Richtiger hätte es heißen müssen: „… der Beschluss legt Lübeck die Verpflichtung auf, zukünftig derart verfälschenden und zerstörerischen Umgang mit dem gebauten Erbe zu verhindern (im Bild: Abbruch der Brauhäuser Engelswisch 17-21 zugunsten einer „Schulturnhalle“ 1984. Foto M. Finke).

„Alte Häuser sind stärker als man denkt“: Althaus-Sanierer machen vor, dass alte Häuser „erkannt“ werden müssen, anstatt ihnen zerstörend mit angeblich „vernünftigen Grundrissen“ zu Leibe zu rücken (im Bild eine der ersten von Privatleuten sanierten historischen Dielen um 1976. Foto Evelyn Graack).