Absurde Preise, gierige Händler, überschätzte Künstler: der schädliche Einfluss des heutigen Kunstmarktes scheint allgegenwärtig. Und doch ist der Handel mit Kunst eine Form der gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit dieser und damit eine wesentliche Voraussetzung ihres Bestehens.
Lange bevor es Museen gab, entstand die Diskussion über Kunst auf dem Kunstmarkt. Der Geburtsort dieses Handels waren die Niederlande des 17. Jahrhunderts. Während die Aufträge von Adel und Kirche ausblieben, konnte sich ein erstarkendes Bürgertum erstmals Ölgemälde leisten. Den Ansprüchen des neuen Marktes folgend, veränderten sich sowohl die Motive als auch die Techniken. Historienbilder und mythologische Szenen wichen Stillleben, Landschafts- und Genrebilder. Die Preise reichten von wenigen Gulden bis hin zu Höchstsummen. Künstler und ihre Werkstätten spezialisierten sich auf einzelne Motive wie etwa Fluss- und Seelandschaften, Jagd- oder Prunkstillleben und machten diese zu ihren Markenzeichen.
Die Ausstellung wird gefördert vom Bucerius Kunst Club.
Abbildung: Rembrandt Harmenszoon van Rijn (Werkstatt): Willem Burchgraeff (?) (Detail), 1633 Gemäldegalerie Alte Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden