nach Wilhelmine von Hillern
Die seligen Fräuleins, zwei verblichene Alpensirenen, singen und erzählen vom Kampf mit der Natur, der rauen Bergwelt und menschlichen Abgründen inmitten vergilbter Alpenromantik,
Dazu nehmen sie: eine starke Frau, einen wilden Jäger, einen herrischen Vater, einen intriganten Nebenbuhler, Liebe, Leidenschaft, ein Wirtshaus, die Berge von Tirol – und als besondere Zutat: den Geier, der als Anwalt der trotzigen Geierwally durch die tragikomische, bisweilen groteske Handlung führt.
Mit augenzwinkernden Seitenhieben auf Alpenklischees wird nicht gespart: Schuhplatteln, Volksmusik, Jodler, der Bierseidel auf der karierten Tischdecke, Raufereien und deftige Alpenrockklänge, etwa beim Aufstieg der Wally in die Einsamkeit des Hochjochs, brechen stets das Pathos. Das Leid der Geierwally wird immer wieder menschlich anrührend, ohne kitschig zu sein.
FIGUREN-THEATER-GESTALTUNG: 4. Internationales Figurentheater-Festival in Lübeck