Krimiabend mit Agatha Christie
Die Mausefalle im Figurentheater

Margarete und Rosemarie, zwei ältere, britische Damen, hören im Radio von einem mysteriösen Mordfall in London. Bei der weiblichen Leiche wird ein Hinweis gefunden: der nächste Mord soll in der kleinen, ländlichen Pension Monkswell-Manor stattfinden.

Zur selben Zeit trifft dort ein bunter Reigen verschiedenster Gäste ebenso pünktlich ein, wie ein schwerer Schneesturm. Prompt ist die kleine Gruppe um das jungvermählte Wirtspaar Mollie und Giles Ralston eingeschneit und von der Außenwelt abgeschnitten. Und damit nicht genug, die Gäste erfahren, dass sich unter ihnen bereits der Mörder befindet. Aus der vermeintlichen Idylle wird eine beklemmende Atmosphäre von Angst und Misstrauen.

Die beiden Ladies haben es sich zum Hobby gemacht, Kriminalfälle aufzuklären. Und so beginnen sie aus der Distanz heraus, mit spielerischem Vergnügen den Fall zu klären, wobei sie durch zum Teil ungewöhnliche und aberwitzige Einfälle der Lösung langsam näher kommen. Ihr kriminalistisches Gespür, gespickt mit britischem Humor, treiben die Ereignisse voran. Können die beiden Damen den Mord verhindern oder schlägt der Mörder wieder zu? Miss Marple hätte ihre wahre Freude daran ...

Die Schmidts hat es gereizt, unter der Regie von Eva Kaufmann die Vorlage als Figurentheater zu inszenieren und mit den spezifischen Eigenheiten des Genres zu versehen, wie etwa das Ineinanderübergehen verschiedener Handlungs- und Spielebenen. So entstehen ununterbrochen überraschende Wechsel zwischen dem Krimi selbst und der Welt der zwei betagten Detektivinnen. In dem Stück wird immer wieder ein Schrecken erzeugt, der im nächsten Moment humorvoll gebrochen wird. Das geschieht sowohl über das Zusammenwirken von Schau- und Puppenspiel, in dem die Konflikte zwischen den Figuren deutlich werden, als auch durch eindrucksvolle Bilder, die starke morbide Züge tragen.

Die Figuren der Mausefalle werden mit Hilfe der Puppen auf sehr humorvolle Weise charakterisiert. Das verblüffende an den beiden Figuren Margarete und Rosemarie ist: die zwei anfangs harmlos wirkenden älteren Damen offenbaren zum Teil ungeahnte, charakterliche Abgründe und legen dabei selbst großes kriminelles Potential an den Tag.

Die Geschichte wird in deutscher Sprache gespielt, während sich die beiden Ladies auf englisch verständigen. Jeder, der schon einmal ein bisschen englisch gelernt hat, kann den beiden Damen problemlos folgen.

Ein morbider Spaß voller Leichtigkeit und Spielfreude mit verblüffender Doppelbödigkeit.

Text: Figurentheater Lübeck

Kamera und Schnitt: Manfred Willner
 
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Manfred Willner
Manfred Willner
in Hamburg geboren und in Lübeck aufgewachsen. Gelernter Fotograf, studierte Grafik Design an der Universität Kassel. Lange Zeit in Werbeagenturen in Kassel, Hamburg und Spanien tätig. Heute arbeitet er als Videofilmer in Lübeck. Er leitet die "Lübecker Wochenschau", eine Videoplattform im Internet mit kleinen und großen Filmen von Ereignissen in und um Lübeck.

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