Gustav Peter Wöhler Band, Foto: (c) Charlie Spieker

Gesamtkunstwerk Gustav Peter Wöhler beim SHMF in der Niendorfer Evers-Werft

Der als Schauspieler bestens bekannte Gustav Peter Wöhler ist auch ein leidenschaftlicher Sänger. Im Rahmen des SHMF 2017 sang und spielte er in der ausgebuchten Werfthalle mit absoluten Könnern wie Kai Fischer am Klavier, Olaf Casimir am Bass und Mirko Michalzik an der Gitarre.

Dieses Trio ist schon seit 22 Jahren mit Wöhler als Sänger unterwegs. Das hat sie spürbar zu einer spielerisch und menschlich einheitlichen Band zusammengeschweißt. So wie diese Musiker durch alle Rock-Genren der letzten 40 Jahre jazzen und jammen, da muss die Chemie nur erstklassig sein.

Für den Spaßfaktor zwischen den Klängen sorgte Wöhler selbst, mal als singende Rampensau, wie er sich selbst betitelt, und mal als kauziger Entertainer. Er rannte und tanzte auf der Bühne hin und her und scheute sich auch trotz guten Gewichtes bei kleiner Größe nicht, ein paar tänzerische Ballettfiguren hinzulegen. Auch erzählte er aus seinem Leben, seinem frühen Hang zur Musik, seinen ersten Festivalerfahrungen als Schüler und seinen ersten Plattenwünschen. Sein Vater schenkte dem Jungen nicht die gewünschten Beatles, sondern "Aftermath" von den Rolling Stones und meinte dann zum Trost: "Lange Haare sind lange Haare, das merkt der Junge ja gar nicht."

Mittlerweile verehrt er die Stones – deutsch ausgesprochen – sehr und gibt als einen der ersten Songs "Mother's Little Helper" zum Besten und die Band liefert den groovig-jazzigen Klangteppich dazu. So stimmungsvoll blieb es, bis die Band das ganze neue Album "Shake a Little" und vieles mehr von David Bowie über Cat Stevens und Nena bis zu Annie Lennox' Ballade "Why" vorstellte.

Im Laufe des Abends wurde Wöhler immer ungehemmter und ausgelassener, legte anfängliche Hemmungen und Versprecher ("Wie schön ist es bei euch in Flensburg") vollends ab und tanzte in den Zugaben enthusiastisch mit dem soeben geschenkten Regencape über die Bühne. Diese ausgelassene Freude sprang auf alle 1.000 Konzertbesucher über und auch die Möwen im Hafen schrieen während des Konzertes immer wieder ihre Begeisterung laut hinein.


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