Wolfgang Dauner

Jazz Baltica 2016
Der Freitag - Dauner, Dauner und noch viel mehr ...

Piano und Schlagzeug, Vater und Sohn, kann das gehen? Eine deutsche Jazzlegende, der Pianist Wolfgang Dauner und sein Sohn, der Schlagzeuger Florian Dauner lassen uns Anteil daran nehmen, dass sie es lieben, sich auf der Bühne musikalisch zu begegnen.

Und diese Begegnung zwischen Generationen klingt faszinierend, ein "Klaviertrio" ohne Bass, dafür mit viel Drive und auch mal mit Elektronik (mit eingespielten Klängen vom Laptop), letzteres nicht unspannend, mir aber manches Mal zu eso, ein anderes Mal zu laut. Wolfgang Dauner gehört zu den Menschen, die nicht zu altern scheinen. Er sieht noch (fast) genau so aus wie vor Jahren, Jahrzehnten. Er spricht und moderiert noch (fast) genau so wie vor Jahren, Jahrzehnten. Und dann spielt er (fast) genau so wie vor ... Sie wissen, was ich meine (linke Hand wiederkehrende gebrochene Akkorde, rechte Hand Läufe und Akkorde), nur (bisweilen) langsamer und nicht immer ganz rund (aber das schadet nicht dem Ausdruck).

Florian DaunerFlorian DaunerUnd manchmal dieselben Stücke: Eines ist Wendekreis des Krebses, das von der legendären Platte Solo Piano (aus einer Zeit, als es noch keine CDs gab). Erinnerungen an eine lange vergangene Welt. Das gehört zu den Stücken ohne Elektronik, die besser ankommen. Sohn Florian, ursprünglich nicht im Jazz zu Hause, gibt ein gutes Pendant zu seinem Vater, erinnert diesen schlagzeugtechnisch vielleicht an den alten Bandgefährten Hiseman, und hält sich sonst durch gelassenes Schweigen zurück. Am Ende erhebt sich das Publikum von den Plätzen und will mehr. Eine Zugabe bekommt es noch. Und sogar zweistimmige Läufe. Aber dann ist Schluss. Leute, der Ältere der beiden Dauners ist vergangenen November 80! geworden, dagegen ist Nils Landgren ein junger Hüpfer...

Funk UnitFunk UnitDieser Landgren tritt im Anschluss mit seiner erprobten Funk Unit auf (und auch sonst tritt er ja ständig auf, wie macht er das). Da ist nicht viel dazu zu sagen/ schreiben. Das Sextett sorgt für wippende Füße, schwingende Hüften und gute Laune. Die Stühle sind aus der Halle geräumt, die Band groovt, die Menschen sind glücklich.

Im Bootshaus etwas später die Lübecker Funkalternative Funkhaus. Auch hier begeisterte ZuhörerInnen und kein Stehplatz mehr frei.

Ab 24.00 Uhr noch Christopher Dell und Trio, Jazz mit einem leichten intellektuellen Touch und vertrackten Arrangements und parallel das Janning Trumann 4tet feat. Veneri Pohjola, rhythmusbetonter.


Fotos (c) Nicolaus Fischer-Brüggemann


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